Etwas Altes wieder hervorgeholt.
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Sie ist braun, beige-braun, ziemlich schwer, recht flach – und alt. Eine Reiseschreibmaschine des Typs “Privileg 270”, die doch sehr einer “Erika” (aus dem Dresdener Robotronbetrieb in der DDR) ähnelt und wohl dort hergestellt und dann – in den Westen exportiert – von einem großen Versandhaus vertrieben wurde. Aber sicher bin ich mir nicht. Die Tasten sind schwarz, es gibt keine Type für die Ziffer Null. Rechts neben den Tasten ist der Farbwähler für ein bis zu dreifarbiges Farbband. Ich habe auf dem eingespannten Blatt getippt, mit mehreren Tipfehlern, und zur Verbesserung der Lesbarkeit den Papierandruck gelöst (die Metallstange quer übers Blatt).
Guten Abend,
es ist 2018 und ich habe einen alte Reiseschreibmaschine
ausgegraben. Wenn ich mich nicht irre, ist die Privileg
nichts anderes als eine in der DDR hergestellte Erika-
Reiseschreibmaschine. Ich werde die Typen reinigen und
ein neues Farbband zu beschaffen versuchen. Und dann, ja
dann erklingt vielleicht bald wieder das fröhliche Geklap-
per des Maschinchens in meiner Wohnung &hellip
Diesen Text schrieb ich. Auf einer mechanischen Reiseschreibmaschine, die wohl vor 1980 hergestellt wurde. Ob ein 38 Jahre alter Laptop wohl auch noch funktionieren wird, irgendwann in der Zukunft, oder ein ebenso altes Smartphone? — Nein, keine Angst, ich will nicht ganz zurück zur Zeit ohne Computer und Internet. Aber ich werde ausprobieren, ob ich auch mit einer mechanischen Schreibmaschine noch Texte verfassen kann, und ob mir das gefällt.
Ich werden berichten.
Ich schleiche mich davon und sage Danke für’s Lesen.
P.S.: Positiv am 05.04.2018 waren das wiedereinmal ausgegrabene Maschinchen, erledigte Hausarbeit, gekochter Eintopf.
Die Tageskarte für morgen ist der Ritter der Stäbe.
© 2018 – Der Emil. Text & Bild unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Hallo Emil.
Das ist ja interessant. Ich hoffe du holst dir keine Sehnscheinentzündung da die Tasten doch recht schwer zum Tippen sind.
Ich habe früher in meiner Ausbildung auf einer elektrischen Schreibmaschine gelernt. Dort waren die Tasten schon leichter zu betätigen. Bis aber auch der kleine Finger genügend Kraft hatte, dauerte es eine Weile.
Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Freude mit der Nostalgie.
LG, Nati
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Meine (später) erste Ehefrau lernte 1980 bis 1982 Facharbeiter für Schreibtechnik auf rein mechanischen Maschinen …
So schwer gehen die Tasten gar nicht, ich muß nur daran denken, sie bis zum Anschlag durchzukloppen.
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‚durchzukloppen‘ sagt schon alles. 😂
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Ja sicher. Aber Sehnenscheidenentzündung bekomme ich eher von anderen Tätigkeiten …
Ups ;-)
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Hahaha
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Stimmt sicherlich auch bei der Schreibmaschine: „Privileg“ war eine Hausmarke, unter der verschiedene Geräte über das westdeutsche „Quelle“-Versandhaus per Katalog bestellen und kaufen konnte; es war bekannt, dass diese Geräte sehr oft, wenn nicht sogar immer in der DDR produziert wurden, so auch Fernseher, Staubsauger, Radios und so weiter.
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Da waren auch tschechische, bulgarische usw. usf. Produkte. Es ist im Moment nicht herauszufinden …
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Das wusste ich nicht, aber im Nachhinein leuchtet es ein..
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Ich habe ja meinen Facharbeiter für Schreibtechnik und auch den Sekretärinnen Brief auch noch auf mechanischen Schreibmaschinen gemacht. Später in der Arbeit noch in der DDR hatte ich eine ibm kugelkopfmaschine, eine elektrische, ach war das schön. Und diese Maschine, die du hier zeigst, die hatten wir zu Hause, aber nicht in so einer schönen Farbe. Das ist garantiert eine Erika. Und Neckermann oder Otto Versandhaus, die haben doch immer Privileg Produkte vertrieben, die alle aus der DDR waren.
Ich lese gerade bei dem Kommentar über mir, dass es Quelle war. Jetzt fällt es mir auch wieder ein.
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Weniger bekannt““ ist, dass unter dem Namen Erika auch eine Schreibmaschine für Brailleschrift produziert wurde. Und zwar ebenfalls als Reiseschreibmaschine.
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Oha, klasse! Ich durchlief noch die gesamte Entwicklung: Mechanisch, elektrisch, elektronisch bis hin zu heute. Auch elektrisch hatte noch was von „kloppen“. Nur eine Sehnenscheidenentzündung hatte ich von keiner Variante ;). Viel Spaß beim Klappern!
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Das Schreiben auf dieser Maschine wird Deine Rechtschreibung verbessern. Einfaches Löschen ist ja nicht möglich.
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Nun, da ich (fast) alles händisch vorschreibe und die Tipfehler beim Abtippen mache …
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Sehr schön. Ich habe noch eine alte Halda, die aber überholt werden müsste, weil meine Kinder damit gespielt und eine eigene Zeitung darauf getippt haben, den „Winkelblick.“ Jahrelang habe ich alle beneidet, die das zehn-Finger-System beherrschen, aber nachdem ich herausgefunden hatte, dass die unhandliche Qwertz-Anordnung auf die Universaltastatur des Waffenherstellers Philo Remington zurück geht, wollte ich nicht mehr lernen, sondern schreibe nach wie vor nach dem polizeibekannten „Terroristensystem“: „Jede Sekunde ist mit einem Anschlag zu rechnen“, hihi.
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Da fallen mir sehr lang zurückliegende Erinnerungen ein. Von 1963 – 1966 machte ich eine Ausbildung im kaufm. Bereich.
Vorher also noch 1962 begann ich Schreibmaschine schreiben zu lernen. Im Kurs war das eine alte Adlermaschine. Zum üben ging ich zu Verwandten die hatten eine uralte Adler (heute antik) wir hatten zuhause keine Schreibmaschine. Im Kurs tippten wir im Takt J-F-J leer – nach der Melodie „Schwarzer Kater Stanislaus“. Dabei wurde das Licht ausgeschaltet damit wir blind tippen lernten. Als ich dann in der Ausbildung war, hatte ich oftmals Sehnenscheidenentzündung. So trug ich ständig ein Halt gebendes Lederarmband … chick… Im Berufsverlauf kam ich dann mit elektrischen, elektronischen bis zu den heutigen Maschinen in Kontakt. Ob Fakturierautomaten oder Fernschreiber: ich fand die alle toll.
Eine Reiseschreibmaschine hatte ich nicht… Danke fürs Anstupsen der Erinnerungen.
Viel Spaß mit der Reiseschreibmaschine
und liebe Grüße aus Westfalen. 👇👇👇
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